Entstehung
Mikroplastik entsteht, wenn sogenanntes Makroplastik - also große
Plastikstücke - erodieren und so extrem kleine Plastikpartikel formt,
die bis zu 5 Mikrometer klein werden können. Diese Partikel gelangen
über Kanalisation und Makroplastik in die Meere und Gewässer. Da
Mikroplastik durch seine geringe Größe eine große Oberfläche
hat, reichert sich diese sehr schnell mit Schadstoffen an, die in die
gesamte Nahrungskette aufgenommen werden. So gelangt dieses
Mikroplastik letzendlich auf unseren eigenen Teller, wenn wir Fleisch
essen - insbesondere bei Fisch.
Weg in die Natur
Das Makroplastik, aus dem Mikroplastik geformt wird, besteht zu
einem bestimmten Anteil aus Plastikflaschen und Tüten, die durch
achtloses Wegwerfen in Gewässer gelangen. Doch dieser Faktor ist
schwer zu kontrollieren und lässt sich eher durch die Moral der
Menschen verbessern.
Doch durch Reifenabrieb geformtes Mikroplastik ist ein
noch sehr viel größeres Problem. Mehr als 110.000 Tonnen
Mikroplastik entstehen durch Reifenabrieb. Diese Partikel werden direkt
durch die Straßenabflüsse in die Kanalisation und in die Kläranlage
geschwemmt, und zwar ungefiltert!
In der Kläranlage ist die Durchflussgeschwindigkeit so hoch,
dass solch kleines Mikroplastik nicht gefiltert werden kann.
Der Kreislauf des Mikroplastik - Das Gummi unserer eigenen Reifen
landet auf unseren Tellern
Auswirkungen
Im deutschen Abwasser sind verschiedene Partikel vorhanden. Diese
sind unter anderem Blätterreste, Steine, Sand, Holz und Plastik, das
zum Großteil als Mikroplastik aus Reifenabrieb vorliegt. Blätter und
Steine von einer Größe von mehr als 5mm,
Sand, kleines Holz und besonders Mikroplastik gelangt in die
Kanalisation, da es nicht von den Schlammfangeimern im Gully zurückgehalten
wird.
Sand und Holz kann in der Kläranlage gefiltert werden und richtet
in Flüssen keinen Schaden an. Kläranlagen sind jedoch nicht in der Lage,
Mikroplastik aus dem Straßenabflusswasser zu entfernen, weshalb diese
Partikel in die Umwelt und in unser Trinkwasser gelangen.
Besonders gefährlich sind Inhaltstoffe der Reifen wie
Mercaptobenzothiazol (MBT), oder Zinkdibenzyldithiocarbamat (ZBEC).
Die Auswirkung dieser Stoffe auf die Umwelt sind verheerend, da
sie extrem toxisch sind und besonders Algen, Wasserflöhe, Erdpilze und Bakterien direkt gefährden. MBT stört außerdem die larvale Entwicklung von Fischen und schädigt die Zellmembranen. Dies kann sich auf Dauer auch auf Pflanzen auswirken,
die nicht direkt von den Substanzen geschädigt werden.
Bisherige Lösungen
Eine der bisherigen Lösungen beinhaltet große Schiffe mit Netzen,
die über die Meere fahren und das schwimmende Makroplastik sammeln.
Diese Lösung ist jedoch äußerst kostspielig.
Diese Lösung kann jedoch nur einen Teil des Plastiks unter Kontrolle
bringen und ist sehr kostspielig und
zeitaufwändig.
Das Mikroplastik, das durch Makroplastik in den Gewässern entsteht, ist
sehr viel schwerer zu kontrollieren als der extrem große
Entstehungsfaktor Reifenabrieb.